Das Wesen des Kromfohrländers
Auf den Kromiseiten finden sich verschiedene Beschreibungen des Kromfohrländers. Es gibt nicht den Kromfohrländer schlechthin, jeder Hund hat individuelle Verhaltensweisen. Aus unserer
Erfahrung mit unseren Kromis, anderen Kromis und denen aus unserer Zucht möchte ich den Kromi wie folgt beschreiben. Jeder Hund ist jedoch ein Individuum, lässt sich nicht auf eine Schablone
legen. Eine vernünftige und rassegerechte Erziehung vorausgesetzt, ist der Kromi ein wahrer Traumhund. Der Kromfohrländer ist ein besonderer Hund- dies werden viele Kromibesitzer bestätigen
können. Er versteht vieles auch ohne große Worte- mehr hierzu weiter unten.
Der Kromfohrländer ist ein überaus anhänglicher und sehr anpassungsfähiger Hund. Dies impliziert natürlich, dass der Kromfohrländer ungern von seinen Leuten getrennt ist, auch wenn
er das stundenweise Alleine bleiben nach einiger Übung sicher meistern wird und dies kein Problem darstellen sollte.
Er ist temperamentvoll, liebt lange Spaziergänge, und doch wird er diese nicht einfordern und gibt sich auch mit weniger zufrieden, wenn es mal nicht anders geht. Die meisten Kromis
lieben Hundesport, dennoch ist es nicht als „Muss“ anzusehen. Ein bisschen Kopfarbeit (auch in den eigenen 4 Wänden) sollte aber auch dem Kromfohrländer zuteil werden.
Obgleich er ein terrierähnliches Aussehen aufweist, hat er wenig Jagdtrieb, bleibt abrufbar und wird keiner Spur folgen. Manche Kromfohrländer zeigen noch nichtmal ansatzweise Jagdtrieb.
Auf Spaziergängen läuft er daher mal einige Meter vor, mal einige Meter hinter seiner Bezugsperson, wird sich aber nie weit entfernen.
Da der Kromfohrländer eine sehr enge Bindung mit seinen Leuten eingeht, verzichten einige Kromfohrländer gerne auf den Kontakt mit Artgenossen. Es gibt Kromfohrländer, die zu anderen
Hunden sehr freundlich sind und gerne spielen, es gibt aber auch die Kromfohrländer, die Individualdistanz zeigen und diese auch eingehalten haben wollen. Dies kann auch sehr angenehm sein, da
der Kromfohrländer nicht zwingend den Kontakt zu anderen Hunden sucht und nicht sofort dorthin läuft, sondern an der Seite seines Menschen bleibt. Zu einer ernsthaften Auseinandersetzung
kommt es kaum, meist ist es die Unsicherheit, die manch Kromfohrländer zu einer gewissen Abwehrhaltung gegenüber fremden Hunden treibt. Frühzeitiger positiver Kontakt zu anderen Hunden ist
hier in der Welpenzeit sehr wichtig.
Der Kromfohrländer ist ein sensibler Hund, hierfür benötigt seine Menschenfamilie das notwendige Einfühlungsvermögen. Er muss konsequent erzogen werden, da er sehr schnell lernt. Dies
bedeutet aber auch, dass er sehr schnell erkennt, dass ein Blick seiner treuen Augen manch Besitzer schnell zum Schmelzen bringt. Aufgrund seines sensiblen Wesens (welches ihn sehr vom Terrier
unterscheidet), muss der Kromfohrländer unbedingt ohne Härte erzogen werden, dafür aber mit Konsequenz! Er braucht eine zuverlässige Bezugsperson/en, der er sein volles
Vertrauen schenken kann und die eine gewisse Sicherheit ausstrahlt. *
Der Kromfohrländer ist in der Wohnung ein ruhiger Hund. Er ist gleichzeitig wachsam, er meldet, wenn Personen auf sein Grundstück kommen.
Anderen Menschen gegenüber ist der Kromfohrländer zunächst zurückhaltend. Das bedeutet auch, dass es keine Probleme mit dem Anspringen anderer Personen geben wird. Personen, die er
von Anfang an kennt, wird er sein Lebtag in sein Herz schließen. Gegenüber Kindern verhält sich der Kromfohrländer entsprechend zurückhaltend. Die eigenen Kinder sind überhaupt kein Problem,
fremde Kinder sind fremde Menschen. Halten sich Kind und Hund an gewisse Regeln, wird es auch hier kaum Probleme geben.
Was also macht den Kromfohrländer so einzigartig? Es ist seine bedingungslose Liebe gegenüber seiner Familie, seine unglaubliche Anpassungsfähigkeit und Treue. Er orientiert sich stark an
seinem Menschenrudel, hat ein großes Gespür für seine Menschen und deren Gefühlszustand und passt sich an. Er ist manchmal wie ein Schatten seiner Familie. Er fühlt sich überall dort wohl, wo
seine Leute auch sind, man kann ihn prima überall mit hin nehmen. Er ist sehr intelligent, versteht vieles auch ohne Worte. Spaziergänge in Wald und Flur sind kein Thema, denn er hat kaum
Jagdtrieb. Er ist ein lustiger Hund, wer kennt nicht das kromitypische Grinsen, mit dem er seine Leute morgens begrüßt. Er ist ein wahrer Traumhund- wenn er entsprechend erzogen wird.
Einige Seiten schreiben, der Kromfohrländer sei kein Anfängerhund. Falsch! Er ist kein Hund, der nur nebenbei laufen will, er ist ein echter Partner. Wer sich mit hundegerechter Erziehung vor
Anschaffung auseinandersetzt und sich auf seinen Kromi einstellen kann, der wird einen echten Partner finden. Oft klappt es dann besser als wenn schon Hundeerfahrung mit anderen Rassen gegeben
war.
*Was also ist Konsequenz? Im Grunde genommen nichts anderes, als das, was man fordert, auch immer -wirklich immer- umgesetzt wird. Reagiert der Hund auf ein gefordertes Kommando nicht, so folgt
immer eine Konsequenz. Der Hund lernt also, sich an gewisse Regeln zu halten, welches ihm eine gewissen Sicherheit gibt. Und ihm somit auch viele Freiheiten erlaubt.
Ein Beispiel: wir sprechen von einem Hund, der das Kommando Sitz beherrscht. Nun sind wir mit mehreren Hunden unterwegs, der Hund interessiert sich also für die anderen Hunde mehr als für unser
Sitz. Konsequenz bedeutet, wenn ich das Kommando in dieser Situation verlange, dass der Hund es auch jetzt umsetzt. Steht er also auf, bringen wir ihn wieder -und wieder- ins Sitz (das ist hier
die Konsequenz). Wir beginnen zunächst mit wenigen Sekunden und steigern uns allmählich. Der Hund steht erst auf, wenn wir die Freigabe durch ein Kommando dazu geben. Befinden wir uns also für
den Hund in einer schwierigen Situation, fordern wir kein allzu langes Sitz- ABER er steht erst wieder auf, wenn wir die Freigabe dazu erteilen. Das ist Konsequenz!